Die Geschichte von St. Kassian
Die Geschichte von St. Kassian
Die grünen Mulden und die weiten Bergwiesen boten sich seit jeher als ideale Weideflächen an. Langsam siedelten sich so Hirten mit ihren Herden an und rodeten dichte Waldflächen, um Getreidefelder anzulegen. Die kleine, aber ständig wachsende Siedlung wurde “Armuntarora” - also Rinderalm - genannt.
Im Jahr 1004 wurden die bischöflichen Fürstentümer von Brixen und Trient gegründet.
Das Eisenerz
Das Eisenerz
Bereits 1027 erweiterte Kaiser Konrad II. das Fürstentum Brixen mit dem Gebiet von Valparola bis nach Caprile mit der Eingliederung von Buchenstein und Colle S. Lucia. Dort wurden im Bergwerk von Fursill am Fuße des Monte Pore Eisenmineralien gewonnen. Diese wurden in Hochöfen vor Ort gehüttet, solange es genügend Holzvorräte gab. Aber einige Adelige, die sich an den Fürstbischof rächen wollte, weil sie nicht zu Verwaltern ernannt wurden, verkauften ihre riesigen Holzbestände für den Bau von Venedig, sodass der die Hochöfen verlegen musste. Anfang 1600 wurden sie verlegt und das Eisenerz musste unter unsagbaren Transportschwierigkeiten über den Valparolapass befördert werden.
Nicht nur für das Dorf St. Kassian, sondern für das ganze Tal, waren die Hochöfen von Nutzen, denn das Erz war von guter Qualität. Nach dem eingedruckten Erz-Stempel mit dem Lamm-Symbol des Bistums Brixen wurde das es als “Eisen des Lammes” bekannt. Noch heute trägt man an dem kunstvoll gearbeiteten Gürtel der Frauentracht des Tales ein versilbertes Lamm als Zeichen der Zugehörigkeit zur Diözese Brixen. Und auch heute noch besitzt der Bischof von Bozen-Brixen Weideteile im Valparolabereich.